Digitalgestützte Weiterentwicklung der studienbegleitenden Informations- und Beratungsformate
Studienberatung kennen wir vor allem als „Face-to-Face“-Beratung, bei der die Studierenden vor Ort Unterstützung und Anleitung finden. Ob dies auch so bleiben wird ist fraglich. Denn zunehmend weiten sich in der Beratung digitale Technologien aus, die insbesondere seit März 2020 durch externe Faktoren beschleunigt wurden. Der Trend geht klar in Richtung einer digital- und netzgestützten Mit- und Zusammenarbeit.
Um im Bildungskontext die Zunahme digitaler Prozesse und Arbeitsweisen nicht zu vernachlässigen, verfolgt das Arbeitsfeld Beratung das Ziel, studienbegleitende Informations- und Beratungsangebote für die Studienwahl, die Schulartwahl und die Reflexion der Passung von Beruf und Person digitalgestützt zu optimieren. Zudem soll sie niedrigschwellig, zeit- und ortsunabhängig und somit attraktiver gemacht werden, um die Beratung multimedial erfahrbar werden zu lassen.
Aufbauend und ergänzend zur etablierten Face-to-Face-Beratung wird das vorhandene Informations- und Beratungsangebot an der Universität Trier digital weiterentwickelt und evaluiert, um den Studierenden über eine niedrigschwellig zugängliche, zugleich aber individualisierte Beratung, selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen. Neben den sozialen Netzwerken, werden kollaborative Settings, problemorientierte sowie moderierte Chat-Gruppen und Video-Tutorials entwickelt. Digitalisierung bietet hier die Chance, stärker und früher als bisher, für Fragen der Passung von Beruf und Person zu sensibilisieren, insbesondere an markanten Übergängen.
Die bestehenden Informations- und Beratungsangebote des ZfL (z.B. Einführung in das Lehramt, Einführung in die Praktika, Studienplanung, Eignung & Neigung) werden durch die im Arbeitsfeld Beratung entwickelten Tools (z.B. Tutorials, Online-Kurse, interaktive Lernplattformen) ausgebaut und optimiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der professionsbezogenen Persönlichkeitsentwicklung.
Den Studierenden werden digitalbasierte Diagnose- und Beratungssettings angeboten, die wesentlich individualisierter auf deren Bedürfnisse eingehen können, als dies bislang der Fall ist. Das im Projekt zu entwickelnde E-Portfolio wird als verbindliches Instrument zur Reflexion der digitalisierungsbezogenen Kompetenzentwicklung genutzt. Dazu erfolgt eine enge Kooperation mit den Studienseminaren Realschule plus und Gymnasium (Trier).
Ziele
Im Mittelpunkt steht die inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung des Beratungskonzeptes des Zentrum für Lehrerbildung, an der Universität Trier.
Konkret bedeutet dies, Hemmnisse zur Wahrnehmung von analogen und digitalen Beratungsmöglichkeiten zu minimieren: Etwa durch stärkere Einbindung von Studierenden und studentischen Mitarbeitern, um einen niedrigschwelligen Beratungsansatz durch Peers herbeizuführen. Die studentische Perspektive, sowie eine zielgruppengerechte Orientierung, ist uns wichtig!
Neben der Peer-Beratung möchten wir die online-basierte Selbstreflexion des Professionalisierungsprozesses im Lehramtsstudium (Persönlichkeitsentwicklung) ausbauen. Persönlichkeitsmerkmale einer guten Lehrperson sollen identifiziert und gefördert werden, damit Studieninteressierte, Studienanfänger und Studierende eine professionsbezogene Persönlichkeitsentwicklung erfahren können.
Umsetzung
Die Gestaltung neuer zielgruppengerechter und multimedial erfahrbarer Formate, nimmt eine zentrale Rolle ein. Dazu zählt die Erweiterung des vorhandenen Informationsangebots durch Audio- und Video-Formate, z.B. Tutorials, Erklärvideos, White-Board, sowie Lernvideos zu den Themen Studium, Praktika und (Zusatz-)Zertifikaten.
Auch die Ausweitung der Nutzung sozialer Netzwerke und die Erstellung von problemorientierten, moderierten Chatgruppen auf WhatsApp und Facebook soll in Zukunft ermöglicht werden. Zurzeit arbeiten wir zum Beispiel an Softwarelösungen, die das Wissen rund ums Lehramtsstudium effizient und übersichtlich organisiert. Außerdem sollen alle Mitarbeiter im Beratungskontext eine Schulung zum Ausbau ihrer Lotsenfunktion durchlaufen.
Das ZfL sieht in der digitalen Beratung große Optimierungspotenziale für Studierende und Lehrpersonal. Unter anderem um bei Ausnahmesituationen den Kontakt aufrecht zu erhalten. Deshalb ist die Umsetzung des digitalen Beratungskonzepts so wichtig für uns.
Eine wachsende Zahl von Studierenden fragt sich: Kann eine Beratung nicht auch „remote“, also mithilfe moderner Kommunikationstechnik, erfolgen?
Diese Frage stellt sich auch das ZfL. Eine intensivere Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnik hätte auch den Vorteil, dass flexiblere und kürzere Beratungseinheiten ermöglicht werden könnten. Digitalisierung wird als Chance gesehen stärker, komplementär zu analogen Settings und zu einem früheren Zeitpunkt als bisher, für Fragen der Passung von Studium und Person zu sensibilisieren.
In ihren Rückmeldungen zum Studium heben Studierende und Lehrende an der Universität Trier besonders dessen effiziente Organisation hervor, durch die ein weitgehend überschneidungsfreies Lehrangebot und eine Abstimmung von Prüfungen und Praktika gewährleistet ist.
Auch die Beratungs- und Unterstützungsangebote des ZfL soll das Profil der Lehrerbildung digitalgestützt weiter ausbauen.
Dabei entstehen besondere Elemente wie ein E-Portfolio, das den Studierenden als Plattform für die Dokumentation und Reflexion von digitalisierungsbezogenen Lernprozessen dient.
Auf Entwicklungspotenziale im Bereich des fächerübergreifenden Arbeitens, sowie der Theorie-Praxis-Verzahnung, reagiert die Universität Trier zeitgemäß.
Aber eine digitale Beratung und Betreuung umfasst mehr als nur die Ebenen zwischen Medium, Kommunikation und Kollaboration. Sie dient auch dazu, Beratungsprozesse zu flexibilisieren und zielgruppenorientierter zu gestalten.
Das ZfL und das Projekt TrigitalPro führen diese Ansätze unter Nutzung der Potenziale digitaler Kanäle konsequent in die Zukunft.