Medienbildung

Digitale Medien bestimmen zunehmend die Bedingungen, unter denen gesellschaftliche Entwicklungsprozesse stattfinden. Sie dominieren die Lebenswelten unserer Schüler*innen. In der schulischen Bildung stellt sich daher immer dringlicher die grundlegende Frage, wie Kompetenzen zum Verstehen und Handeln in bzw. zur Teilhabe an einer digitalisierten Welt systematisch vermittelt werden können.

Diese Aufgabe verdeutlicht die Relevanz einer fundierten und kritischen Medienbildung und richtet den Blick auf die Kompetenzen von Lehrer*innen (Perspektive der Professionalisierung) und auf die Unterrichtsentwicklung (Perspektive der Didaktik) unter den Bedingungen der Digitalisierung. Die genannten Perspektiven implizieren weitere Fragen, die im Rahmen des hier vorgestellten Projekts mit Blick auf die Professionalisierung angehender Lehrer*innen und die Rolle des fachdidaktischen Wissens, bei der Planung und Gestaltung von Unterricht untersucht werden:

Wie entwickeln angehende Lehrer*innen in der universitären Phase der Lehrerbildung digitalisierungsbezogene Kompetenzen und Überzeugungen?

Wie kann es gelingen, in einem hybriden Lehr-Lernsetting fachdidaktisches Wissen zur Gestaltung und Reflexion digital gestützter Lernsituationen zu vermitteln?


Zielsetzung


Ausgehend von allgemeinen Ansätzen zu einer digitalisierungsbezogenen Medienbildung, wird in diesem Teilprojekt zur Weiterentwicklung des Zusatzzertifikats “Lehren und Lernen in der digitalen Gesellschaft” eine Verknüpfung digitalisierungsbezogener Kompetenzen mit fachdidaktischem Wissen zur Planung, Gestaltung und Reflexion typischer Lehr-Lernsituationen, zunächst am Beispiel des Unterrichtsfaches Englisch, angestrebt. Das Lehr-Lernkonzept soll mittelfristig für andere Unterrichtsfächer adaptiert werden. 

Umsetzung


Dazu wird, exemplarisch im Bereich Fachdidaktik Englisch, ein hybrides Lehr-Lehrkonzept entwickelt, welches auf zwei Plfichtbausteinen baisert. Die Studierenden sollen darin lernen digitale Lernmaterialien auszuwählen, zu beurteilen, zu gestalten und diese praktisch zu erproben, sowie digital gestützte Lernsituationen zu planen, zu gestalten und zu reflektieren.

Die Frage danach, wie Unterricht unter den Bedingungen der Digitalisierung geplant werden kann, bildet dabei den übergeordneten Rahmen des Blended-Learning Konzeptes

Das PhiLab der Universität Trier als Lehr-Lern-Labor, stellt für dieses Vorgehen einen geeigneten Raum für die praxisnahe Erforschung von digital gestützter unterrichtlicher Interaktion dar. Er bietet den Studierenden zudem die Möglichkeit, in einem komplexitätsreduzierten Setting ihre eigens erstellten medialen Unterrichtsmaterialien zu erproben, sodass eine Verzahnung von Theorie und Praxis gewährleistet wird. 

Zudem ist eine Zusammenarbeit mit bereits praktizierenden Lehrkräften und Lehrpersonen aus der zweiten und dritten Ausbildungsphase angedacht, sodass dem Ausbau digitaler Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht, als Querschnittsaufgabe im andauernden Professionalisierungsprozess von Lehrer*innen, Rechnung getragen wird.  

Eine Pilotierung der hybriden Lehrveranstaltung (e-learning, Präsenzphasen) ist für das Sommersemester 2021 vorgesehen und geschieht in Kooperation mit Kolleg*innen an der Leuphana Universität Lüneburg und der TU Dortmund, sowie an den Studienseminaren für die Lehrämter Realschule+ und Gymnasium in Trier.

Die Projektverantwortlichen (AG Fachdidaktik Englisch: Rossa/Schmit) knüpfen zudem Kontakte zu Studienseminaren, Pädagogischen Landesinstituten und Schulen, die im Bereich digitales Lehren und Lernen aktiv sind. Zudem existiert ein Austausch mit der Goethe-Universität Frankfurt, die gegenwärtig Forschungsprojekte zur Förderung von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen von Fremdsprachenlehrkräften koordiniert.