Berufliche Orientierung
Die Berufliche Orientierung Jugendlicher stellt vor dem Hintergrund der umwälzenden Veränderungen durch Globalisierung sowie Digitalisierung der Berufswelt komplexe Herausforderungen für den Einzelnen wie für die Bildungsinstitutionen dar. Um Schüler*innen auf diese Herausforderungen vorzubereiten, muss eine angemessene schulische Berufsorientierung gewährleistet werden. Häufig mangelt es den Lehrpersonen jedoch aufgrund mangelnder Professionalisierungsmöglichkeiten an arbeitsweltbezogenen Kenntnissen und Kompetenzen zur Integration von berufsorientierenden Lern- und Bildungsprozessen in Schule und Unterricht.
Eine Auseinandersetzung mit Nutzungsmöglichkeiten digitaler Medien als Instrumente zur Beruflichen Orientierung könnte eine Chance zur Professionalisierung darstellen. Es stellt sich deshalb die Frage, inwiefern Studierende im Rahmen ihres Professionalisierungsprozesses in der ersten Phase der Lehramtsausbildung der beruflichen Orientierung und damit verbundenen digitalisierungsbezogenen Kompetenzen einen zentralen Stellenwert beimessen.
Das Teilprojekt zielt aufgrund der mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen beruflicher Orientierung auf die diesbezügliche Professionalisierung von Lehrpersonen. Auf der Basis der theoretischen, empirischen und unterrichtspraktischen Auseinandersetzung mit Fragen der beruflichen Orientierung wird die Entwicklung der professionsbezogenen Reflexions- und Handlungskompetenz fokussiert. Fokussiert wird im Rahmen des Moduls…
Reflexion der durch Digitalisierung bedingten Veränderungen beruflicher Profile
Information über digitale Angebote zur beruflichen Orientierung
Digitalgestützte transnationale berufliche Bildung in der Großregion
Projektvorstellung
Berufliche Orientierung wird zu einem lebenslangen Entwicklungsprozess und findet demnach nicht mehr nur am Übergang von Schule zu Beruf statt.
Dies hat zur Folge, dass ein Paradigmenwechsel in der Beruflichen Orientierung im Bildungssystem stattfinden muss.
Bereits während der Schulzeit muss eine angemessene Vorbereitung auf derartige Veränderungen stattfinden, um dem Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule weiterhin gerecht zu werden.
Folglich ist es unabdingbar, die Professionalisierungsmaßnahmen der Lehrpersonen von Morgen, die als zentrale Unterstützungssysteme fungieren, auf diese Herausforderungen auszurichten, denen Heranwachsende im 21. Jahrhundert zunehmend begegnen. Denn letztlich ist es das übergeordnete Ziel, dass zukünftige Generationen auch in Zukunft in der Lage sind, am kulturellen gesellschaftlichen, politischen, beruflichen und wirtschaftlichen Leben zu partizipieren.
Inhalte des Zertifikats
Indem sich die Studierenden mit den aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt auseinandersetzen (wie beispielsweise MINT-Förderung, Fachkräftemangel, Sensibilisierung zur Gründungsneigung), erkennen sie die Relevanz der Neugestaltung der Beruflichen Orientierung durch den Einsatz digitaler Medien.
Sie beschäftigen sich mit den sogenannten 21st-century Skills und antizipieren Relationen zwischen dem Aspekt der Beruflichen Orientierung und lebenslangen Lernprozessen. Kreativität und Innovationsfreude stellen zentrale Merkmale für die Methoden innerhalb des Seminars dar, um mittels digitalen Medien berufliche Orientierung zu gestalten.
Methoden und Qualifikationsziele
Die Qualifizierung der Studierenden zu professionellen Begleitern von Beruflicher Orientierung setzt sich aus verschiedenen Seminarelementen zusammen. Präsenzveranstaltungen zu Beginn und zum Abschluss des Moduls dienen zum einen der Einführung in den Themenkomplex der Beruflichen Orientierung. Zum anderen sollen sich alle Teilnehmenden kennenlernen und erste Erfahrungen beziehungsweise Vorkenntnisse austauschen.
Auf Grundlage der Möglichkeit, dass neben Lehramtsstudieren auch Lehramtsanwärter (Referendare) aller Schularten sowie ausgebildete Lehrpersonen aus dem aktiven Schulleben an diesem Seminar teilnehmen können, ist es möglich, Expertenwissen sowie individuelle und praktische Erfahrungen mit innovativen Ideen zur Erstellung von schulischen Konzepten der Beruflichen Orientierung zu kombinieren und Strategien für eine zukunftsorientierte Berufliche Orientierung unter zu Hilfenahme digitaler Medien zu entwickeln.
In den virtuellen Selbstlernphasen können sich die Studierenden mit ihren persönlichen und individuellen Lerninteressen auseinandersetzen. Die Vielfalt des Themenkomplexes der Beruflichen Orientierung und der Nutzung digitaler Medien lässt sich kreativ mit einer heterogenen Arbeitsgruppe verbinden. Wahlweise besteht auch die Möglichkeit, in selbst-organisierten Gruppen zu arbeiten.
Auf diese Weise setzen sich die Studierenden mit ihrer Grundhaltung, ihrem Selbst- sowie Rollenverständnis hinsichtlich Beruflicher Orientierung auseinander. Neben der Förderung der Fach- sowie der Personalkompetenz wird aufgrund der vertieften Auseinandersetzung mit digitalen Medien besonders in den virtuellen Selbstlernphasen und in der produktorientierten Abschlussarbeit die Medienkompetenz der Studierenden gefördert. Organisierte und gemeinschaftlich durchgeführte Schulhospitationen von Schulen mit außergewöhnlichen Konzepten zur Beruflichen Orientierung runden die Professionalisierungsmaßnahme ab.